Zeitweise fehlten der SG Hammelbach/Scharbach zwölf Spieler – dass es die erste Mannschaft in der Fußball-Kreisliga C dennoch auf den fünften Platz zur Winterpause schaffte, ist das Positive, was Trainer Manfred Greulich nach einem schwierigen Halbjahr mitnehmen kann. Die Spielgemeinschaft ist im Aufstiegskampf nicht ganz abgeschlagen, liegt aber schon sechs Punkte hinter dem Tabellenzweiten TSV Gras-Ellenbach. Greulich gibt sich aber angriffslustig und schickt schon mal eine Kampfansage an den Ortsrivalen: „Mein Ziel ist es, die sechs Punkte Rückstand auf Gras-Ellenbach noch aufzuholen.“
Bis auf Fabian Wiegand, der nach einem Kreuzbandriss weiter ausfällt, sollten zumindest alle Feldspieler wieder an Bord sein. Mit den Rückkehrern Jasmin Mesic (SV Affolterbach) und Aydin Pudic (Türkspor Beerfelden) sowie Patrick Parau (Türkspor Beerfelden II) und Adnan Salesevic (Teutonia Schalke Nord), der in den Odenwald gezogen ist, wurde der Kader verstärkt, zumal Onur Gül wieder angefangen hat. „Ich muss die Neuzugänge erst einmal im Training beobachten“, sagte Greulich, der sich in jedem Fall auf einen größeren Konkurrenzkampf freut.
Im Tor gibt es allerdings eine Baustelle, nachdem Abdel Aziz Zakari wegen Umzugs zum FC Phönix Nagelsberg gewechselt ist und Stammtorhüter Lars Oberle wegen einer Schultereckgelenkssprengung möglicherweise überhaupt nicht mehr spielen kann. „Ich muss leider ohne ihn planen“, sagte Greulich, der deshalb auf den reaktivierten Tobias Scholz sowie auf Allrounder Florian Reinhard setzt. Stürmer Reinhard, der vier Tore erzielte, spielte in der Jugend im Tor und soll jetzt in der Not wieder umfunktioniert werden. Zudem hat sich der Sohn des Trainers, Andre Greulich, aus beruflichen Gründen dem TSV Sulzbach angeschlossen. Auch er hinterlässt eine Lücke.
Nachdem die SG Hammelbach/Scharbach in der vergangenen Saison Dritter wurde, gehörte sie vor der Runde wieder zum Favoritenkreis. Doch nach einem mäßigen Start waren die Leistungen auch, aber nicht nur wegen der vielen Ausfälle nicht konstant genug. „Wir haben leider gegen die sogenannten schwächeren Teams zu viele Punkte hergeben“, sagte Greulich und moniert bei seinen Spielern Unkonzentriertheiten und teilweise auch eine schlechte Vorbereitung auf das Spiel.
„Ich hoffe, dass mir wieder das volle Personal zur Verfügung steht und ich auch mit Strafen reagieren kann. Ein Spieler dann eben mal nicht von Anfang an dabei ist. Mir waren eigentlich die Hände gebunden“, erwartet Greulich zudem einen besseren Trainingsbesuch und mehr Konkurrenzkampf, was sich auf die Leistung niederschlagen sollte.
Verletzte Spieler hätten kaum Zeit gehabt, um Trainingsrückstände aufzuarbeiten, und mussten oft gleich wieder in die Bresche springen. Gut, dass es in der Spielgemeinschaft noch genug Fußballer in der Soma sowie eine zweite Mannschaft gibt, sodass die Ausfälle aufgefangen werden konnten.
Enttäuschend war für Greulich das 3:3-Unentschieden im letzten Spiel des Jahres beim Schlusslicht SV Bobstadt, der schon im Hinspiel beim 4:4 einen Punkt aus Hammelbach entführte.
Bereits eine Woche zuvor hatte die SG zu Hause beim 3:3 gegen den FV Biblis II unnötig Punkte abgegeben. Das Hinspiel beim Aufsteiger war 1:2 verloren worden. Die Überwälder könnten also durchaus weiter vorne stehen, denn gerade in Spitzenspielen zeigten die Hammelbacher beispielsweise beim 2:2 zu Hause gegen Tabellenführer SG Hüttenfeld oder dem 4:0 gegen den Dritten Italia Bensheim, was in der Mannschaft steckt, wenn sie das von Greulich geforderte schnelle Umschaltspiel nach vorne auf den Platz bringt.
In der Vorbereitung, die am 3. Februar beginnt, will der Trainer besonders aggressives Pressing, Zweikampfverhalten und eben das schnelle Umschaltspiel üben lassen. Zum Auftakt nach der Winterpause kommen die SG Wald-Michelbach II und dann später auch der SV Zwingenberg, auswärts stehen die schweren Spiele bei Italia Bensheim und TSV Gras-Ellenbach (31.3.) an. „Ende März wissen wir schon, wohin die Reise geht“, meinte Greulich.
Quelle: Odenwälder Zeitung