Es gibt nur einen Abgang, aber der tut weh: Kapitän Simon Schröder steht aus beruflichen Gründen der SG Hammelbach/Scharbach nicht mehr zur Verfügung. Trainer Oliver Zeug muss nun einen neuen „Sechser“ finden und hat dabei den 19-jährigen Lucas Trautmann im Blick, der von der A-Jugend des JFV Wald-Michelbach/Abtsteinach zum Fußball-C-Ligisten gewechselt ist. „Es ist schön, dass sich ein junger Spieler uns anschließt“, weiß Zeug, dass es schwierig ist, Neuzugänge nach Hammelbach zu holen. Auch Abwehrspieler Nils Rudolph (21) von der zweiten Mannschaft des KSV Reichelsheim und Stürmer Armand Xhuvani (32), den es mit seiner Frau beruflich nach Hammelbach zog, sind neu in der Mannschaft.

Die Breite im Kader fehlt

Die große Breite fehlt dem Erstmannschaftskader aber immer noch. „Wir können nur das anbieten, was möglich ist“, sagte Zeug, der mit den Spielern in seiner zweiten Saison das Beste herausholen will. Dabei drückt der Trainer erst einmal die Daumen, dass seine Mannschaft von Ausfällen verschont bleibt. Es zeigte sich schon in der vergangenen Saison, dass die SG Hammelbach/Scharbach in Bestbesetzung ein Spitzenteam ist, mit Ersatzstellung aber nicht mehr ganz zu den Topmannschaften hinreichen kann.

Bis zum Saisonabbruch durch die Corona-Pandemie lagen die Odenwälder auf Platz vier und hatten durchaus noch Aufstiegschancen, obwohl sie nicht immer aus dem Vollen schöpfen konnten. „Das wäre noch interessant geworden, zumal wir die Spitzenmannschaften zu Hause gehabt hätten“, sagte Oliver Zeug. Mit dem 4:1-Sieg beim FC Ober-Abtsteinach II legte die SG einen vielversprechenden Start nach der Winterpause hin. Aufgestiegen sind letztlich jedoch die Reservemannschaften von Auerbach und Tvgg. Lorsch, die personell besser nachlegen konnten. Somit unternimmt die SG Hammelbach/Scharbach einen neuen Anlauf, aus der C-Klasse rauszukommen.

Zeug gibt einen Platz unter den ersten vier aus. Aufsteigen, das weiß der 48-jährige Trainer, wollen viele – „und da steht ein ganzes Jahr dazwischen, da kann viel passieren.“ Den VfL Birkenau II, der viele Spieler aus der eigenen Jugend hinzubekam, und die SG Gronau, die schon mehrmals am Aufstieg scheiterte, hat Zeug ganz oben auf der Rechnung: „Die Klasse ist schwer einzuschätzen. Es wird vorne noch Mannschaften geben, mit denen man vorher nicht unbedingt gerechnet hat.“ Auch Aufsteiger SV Unter-Flockenbach III, der auf einen großen Pool an Spielern zurückgreifen kann, traut der Coach einiges zu. Gegen den SVU III startet die Spielgemeinschaft im Übrigen zu Hause in die Saison, danach geht es zur FSG Bensheim, gegen die das Heimspiel mit 1:2 in den Sand gesetzt wurde.

Blessuren auskuriert

Durch die lange Zwangspause konnten die Hammelbacher ihre Blessuren auskurieren. So sollte Jan Bauer seine Fußverletzung in den Griff bekommen haben, in der vergangenen Saison traf Bauer in 14 Spielen 14-mal. In der Runde davor waren es 28 Tore in 24 Spielen. Der 32-jährige Torjäger bekommt als neuer Kapitän jetzt noch mehr Verantwortung übertragen, sein Stellvertreter ist Abwehrspieler Fabian Wiegand (30). Derzeit sind alle Spieler bis auf Neuzugang Xhuvani, der einen Schlag aufs Knie abbekam, fit und das Training ist gut besucht.

Spieler mit viel Potenzial

Bei den Testspielsiegen zu Hause gegen TSV Weiher (3:2) und TSV Aschbach II (5:1) setzten die Spieler zudem Zeugs taktische Vorgaben wie Pressing und frühe Balleroberung gut um. Nach langer Knöchelverletzung meldete sich Sandro Eisenhauer in der Winterpause zurück, von dem 21-jährigen Verteidiger hält Zeug große Stücke. Auch Jan Impe, der aus der Jugend kam und sich gleich einen Stammplatz im Mittelfeld eroberte, ist einer der jungen Spieler der SG mit Potenzial, die sich weiterentwickeln sollen, hofft der Trainer.

Am Samstag (15 Uhr) tritt die SG beim SV Lindenfels an, danach folgen Testspiele in Affolterbach und Mörlenbach.

Die zweite Mannschaft belegte in der Kreisliga D zwar nur den letzten Tabellenplatz, für Zeug ist es aber ganz wichtig, überhaupt eine Reserve im Spielbetrieb zu haben. Trainer Frank Pleiner wird versuchen, diesmal besser abzuschneiden.

Saisonvorschau 2020/21